Langkawi – 10.03. – 31.05.2020

Erste Station: Pondok Keladi

Die Unterkunft Pondok Keladi sieht auf den Bildern im Internet nicht schlecht aus. Die Realität ist dann doch ein bisschen anders.

Die Unterkunft gefällt uns nicht, obwohl die Leute sehr nett sind. Sie ist zu ungepflegt und lieblos. Wir haben kein Problem mit Einfachheit, aber es darf nicht versifft sein und muss Stil haben.

Also verkürzen wir unseren Aufenthalt von sechs auf drei Tage und ziehen am 13.03. weiter.

In den Tagen dazwischen sehen wir uns auf der Insel etwas um. Man merkt, dass die Hochsaison vorbei ist. Im Oriental Village bei der Talstation der Gondelbahn sind alle Restaurants leer, keine Schlangen an der Kasse der Gondelbahn, Parkplätze leer, Essensstände zum Teil geschlossen. Abgesehen davon, dass das Ganze eh nur eine Vermarktung für Touristen ist, hat es uns nicht gefallen. Wir fahren auch nicht auf den Berg, zu teuer.

Wir klappern diverse Hotels ab und schauen, wo wir die restlichen drei Tage verbringen wollen. An der Westküste hat es mehr Leute, etliche Restaurants und Hotels. Aber das Ganze erinnert dann auch wieder an Touristenmeilen wie in Italien, Ibiza oder wo auch immer. Also nichts für uns.

Zweite Station: Tanjung Rhu Resort

Was für ein Kontrast! Das Tanjung Rhu Resort liegt in einer anderen Kategorie. Wir leisten und gönnen uns das jetzt und haben gleich eine Suite mit Garten- und Meerblick gebucht, die Bayu Senja Suite. Toll, traumhaft. Und in Malaysia kann man sich das sogar noch leisten.

Die Aussenanlage ist stilvoll und gepflegt. Drei Swimmingpools, zwei Poolbars, drei Restaurants, einen tollen Strand nur für das Hotel. Wir geniessen es in vollen Zügen.

Und die Sonnenuntergänge sind prachtvoll.

Die Tage vergehen schnell. Am 16.03. bringt uns ein Shuttle des Resorts zum Flughafen. Zu diesem Zeitpunkt ist der Flugverkehr noch fast normal.

Zwischenstation: Penang again

Nun beginnen unsere Pläne zu wackeln. Die Corona-Situation in der Schweiz verschlimmert sich rasch. Der Plan ist, dass wir die letzten drei Tage in einem Hotel auf einem Dschungelhügel auf Penang verbringen. Und ich dann am 19.03. zurück in die Schweiz fliege und Michaela noch für zwei Wochen wieder nach Langkawi zurückkehrt. Anschliessend treffen wir uns auf Samos wieder. Daher fliegen wir erst mal zurück nach Penang.

Das Malihom Private Estate ist ein Hotel fernab der Stadt auf einem Hügel mit originellen „Chalets“. Die Fahrt im Taxi ist steil und eng, aber es klappt alles wunderbar mit unserem Fahrer Jeff Tan.

Wir werden herzlich begrüsst und müssen erst mal Fieber messen. Rasch stellen wir fest, dass wir die einzigen Gäste sind, alle anderen haben abgesagt. Über die Nacht verlassen alle Angestellten das Hotel und den Hügel. Da kann einem schon ein komisches Gefühl beschleichen.

Unser „Chalet“ ist zwar originell, aber klein. Für das Bad muss man die Aussentreppe benutzen. Das Wasser im Swimming Pool ist trüb und nicht einladend. Wir fühlen uns nicht wohl und auch nicht wirklich willkommen. Dem Manager wäre es wohl lieber, wir wären nicht gekommen, dann könnte er den Laden vorübergehend dicht machen.

Wir müssen jetzt auch entscheiden, ob ich in die Schweiz zurückfliege oder nicht. Nach Gesprächen mit Christoph und Mirjam beschliesse ich schweren Herzens den Flug abzusagen. Im Nachhinein stellt sich heraus, dass die Entscheidung wohl richtig war. Der ganze Flugbetrieb bricht ein, in der Schweiz werden einschneidende Massnahmen ergriffen.

Und wir beschliessen auch, unseren Aufenthalt im Malihom abzubrechen und zurück nach Langkawi zu fliegen. Michaela hat ein traumhaft kleines Resort entdeckt, das wir auf unseren Inselfahrten dann auch kurz angesehen haben. Es hat uns beiden gefallen. Wir können dort sofort in ein Häuschen einziehen. Die Flüge zwischen Penang und Langkawi laufen noch normal. Koffer packen, der Taxifahrer Jeff Tan holt uns wieder ab, einchecken und weg sind wir.

Jetzige Station: Sunset Valley

Der Flug dauert nur 40 Minuten. Ein Grab-Taxi bringt uns ins Sunset Valley und wir werden herzlich begrüsst. Die Besitzer sind Gudrun aus Deutschland und David aus Australien. Seht euch das Sunset Valley mal auf deren Webseite an. Wir ziehen ins Field House ein und sind auch hier vorläufig die einzigen Gäste, aber das Gefühl ist ganz ein anderes. Wir fühlen uns hier sehr wohl, die Anlage ist gepflegt, die Häuschen gut eingerichtet und sauber, die Gastgeber herzlich und aufgestellt.

Das Field House ist am Rand der Anlage gelegen. Von der Veranda aus hat man einen wunderbaren Blick auf Reisfelder und die Berge im Hintergrund. Zudem können wir jeden Abend von unserer Veranda aus den Sonnenuntergang beobachten.

Die Tage vergehen wie im Flug. Es ist ein kleines Paradies, das wir hier gefunden haben. Und endlich 😉 haben wir genügend Zeit den Blog zu schreiben, Gitarre zu spielen, zu meditieren, zu recherchieren, zu lesen, zu kochen und und und …

… oder Haare schneiden

Heute (03.04.) ist es ausnahmsweise mal 34 Grad, sonst ist es immer 33 Grad tagsüber und in der Nacht kühlt es gegen den Morgen ab auf 27 Grad. Jeden Tag, jede Nacht. Wir sind schon soweit an die Temperaturen gewohnt, dass wir am Morgen frösteln, wenn wir aufstehen. Nur die Hitze am Nachmittag ertragen wir noch nicht so locker. Das tun aber auch die Malaysier nicht.

10.04. – Eben hat die Regierung von Malaysia beschlossen, den Lockdown und die Movement Control Order bis zum 28. April zu verlängern. Das bedeutet, dass wir noch sicher drei Wochen hier bleiben. Es geht uns immer noch gut. Alles i.O. Dann müssen wir die Lage neu beurteilen und auch schauen, ab wann es denn wieder Flüge in die Schweiz oder wohin überhaupt gibt.

17.04. – Heute sind wir bereits einen Monat im Sunset Valley und wir halten es noch ganz gut aus. Da die Massnahmen in Malaysia nicht vor 28. April gelockert werden, haben wir unseren Aufenthalt mal sicher verlängert bis 8. Mai. Aus Malaysia rauskommen ist das eine, in die Schweiz reinkommen das andere. Wir wissen noch nicht genau, was uns erwartet, wenn wir zurückkommen. Quarantäne? Wo, wie, wie lange?

Heute ist schon beim Aufstehen alles bewölkt und es regnet. Juhui! Endlich wieder mal Wetter wie in der Schweiz. 😉

09.05. Die Zeit vergeht auch beim fast Nichts tun wie im Flug. Apropos Flug. Erst ab Juni fliegen Qatar Airways und Turkish Airlines wieder von Kuala Lumpur nach Zürich. Qatar über Doha, Turkish über den Palast von Erdogan. Solange müssen wir also noch warten.

Hier in Malaysia wird am 12. Mai über die weiteren Massnahmen beschlossen. Bis jetzt gilt Schutzmasken, keine Interstate-Reisen – das wäre für unsere Rückreise der Fall – Strassenkontrollen usw. Es geht uns gut hier und uns kommt immer wieder etwas in den Sinn, was wir noch tun können.

Einen Schreckmoment hatten wir, als während des gemütlichen Frühstücks zwei Meter von uns eine 1.5 m lange Schlange auf die Veranda plumpste. Zum Glück gehörte sie zu der Rasse der Ungiftigen. Trotzdem sind diese Tierchen irgendwie unheimlich und unberechenbar. Der Besitzer hat sie dann mit Stock und dicken Handschuhen vertrieben. Seither ist sie nicht wiedergekommen.

Seit November sind wir nun im asiatischen Raum unterwegs. Und wir haben keine Ahnung, was uns bei der Rückkehr in die Schweiz erwartet. Wir möchten dann ja auch noch weiter nach Griechenland. Das haben wir noch nicht aufgegeben und würden uns freuen, wenn das irgendwie klappen würde.

Also, wir hoffen, dass wir anfangs Juni zurückreisen können. Bis dann.

13.05. Gestern waren wir zum Abendessen eingeladen bei Uli und Agnes. Die beiden wohnen schon 15 Jahre auf Langkawi und stammen aus Deutschland. Sie haben sich ein wirklich schönes Haus auf einem Hügel gebaut und haben einen traumhaften Blick über die Reisfelder bis zum Meer. Das Essen war lecker und wir haben bis in den späten Abend gequatscht. Nochmals vielen Dank, Uli und Agnes.

Der Lockdown und die MCO (movement control order) wurden nochmals um vier Wochen bis zum 9. Juni verlängert. Das bedeutet, dass es wieder schwieriger wird, aus dem Land herauszukommen. Malindo Air hat die Flüge zum internationalen Flughafen in Kuala Lumpur aus uns unerfindlichen Gründen wieder gestrichen. Im Moment ist die Schwierigkeit eher, wie wir zum Flughafen in KL kommen. Wir müssen weiter beobachten und abwarten.

Im Grossen und Ganzen geht es uns gut, auch wenn wir zwischendurch mal einen Hänger haben. Gerne würden wir wieder mal in ein Restaurant gehen, die Insel erkunden, ungehindert einkaufen. Wir sind immer noch zuversichtlich, dass es irgendwann weitergeht.

30.05. Nach längerer Pause wieder ein Eintrag. Es sieht so aus, als würde es bald weiter gehen. Obwohl der Lockdown noch bis zum 9. Juni andauert, haben wir eine Möglichkeit gefunden, früher auszureisen. Ab Ende Mai fliegt die Qatar Airline von Kuala Lumpur über Doha wieder nach Zürich. Das sind good news. Unsere Rückreise ist geplant: am 31. Mai fliegen wir von Langkawi nach Kuala Lumpur. Da diese Flüge auch unregelmässig gehen und der Flug nach Zürich auch nur zwei oder drei Mal in der Woche angeboten werden, müssen wir in Kuala Lumpur übernachten. Am 3. Juni frühmorgens um 03.35 Uhr startet dann der Flieger nach Zürich.

Wir haben uns alle notwendigen Papiere besorgt: Passierschein von der schweizerischen und der deutschen Botschaft, eine Reisebewilligung der malaysischen Polizei und natürlich die Flugtickets.

Jetzt freuen wir uns, dass wieder Bewegung in unser Leben kommt und wir freuen uns natürlich auch, unsere Kinder und Freunde wieder zu sehen. Also, hoffentlich bis auf bald.

18 Gedanken zu „Langkawi – 10.03. – 31.05.2020“

  1. Scheint aber nicht in jedem Pool gemütlich zu sein! Der Regen tut gut!

    Sehe ich ein wenig Christoph? 🙂

    Ich habe mir auch den Schnauz und den Bart abrasiert, mein Coiffeur musste auch schliessen.

    1. Das würde ich zu gerne sehen. 😉

      Ja, Christoph und ich sehen uns ähnlich. Christoph hat mal eine Foto von sich mit einer App altern lassen. Ich musste wirklich zweimal hinschauen, ob ich nicht ich das bin.

  2. Schon schön, dass ihr jetzt wieder einmal euren Lebensrysthmus gefunden habt: Meditiern, Blog, Guitarre , Kochen und dann auch essen, Lesen etc.
    Ich frage mich da nur, wo bleibt denn euer Beitrag zum Brutto (oder) Netto Sozial Podukt. Tönt ja eher nach Netto. Doch diese Frage dürfen wir uns hier momentan auch stellen.
    Alles Gute

  3. Hola ihr Lieben
    Ich bin sehr froh zu lesen, dass ihr ein wunderbares Refugium gefunden habt für diese ver-rückten Zeiten. In der Schweiz ist es ja momentan wirklich nicht gemütlich, und in Spanien noch viel weniger. Auch hier auf der Insel müssen wir uns zwar auch dem strikten Hausarrest unterziehen, aber es gibt zum Glück bis jetzt nur wenig Infiszierte. Stefan und ich haben das Glück einen grossen Garten zu haben, so dass wir wenigstens da raus können.
    Ganz liebi Grüess und eine dicke Umarmung – online darf man dies ja noch!
    Ursula

    1. Hola ihr Beiden
      Gut zu hören das auch ihr mehr oder weniger in Sicherheit seid. Geniesst euren Garten, der ist ja wirklich ganz wunderbar. Bis auf die Hitze ist hier alles fast perfekt. Es gibt noch keine Infektionen.
      Liebe Grüsse aus Langkawi
      Michaela und Rudolf

  4. Es scheint, dass ihr die meditative Ruhe in eurer Oase gefunden habt.
    Die Einkehr.
    Es dringt ja nur noch spärlich etwas nach aussen.

  5. Zumindest die Isolation haben wir gefunden. Ja, es läuft nicht mehr viel und es geht uns vorläufig gut dabei.

  6. …oder Haare schneiden:
    Nimmt mich nur wunder, was da den Damen an den Herren mit den geschorenen Haatren gefällt. Das muss wohl etwas anderes sein!

  7. Ist jetzt der Strom für den Betrieb des Blogs ausgegangen?
    Ich dachte, dass das Virus nur lebende Substanzen, wie etwa Menschen befällt,
    aber Kupferdrähte?
    Und wiederum, alles Gute.

    1. Lieber Bruno

      Könnte ja sein. Ich habe gelesen, dass auch Früchte, Motorenöl, Tiere beim Coronatest positiv reagieren. Wieso nicht auch Kupferdrähte. Oder dass Menschen positiv und am nächsten Tag negativ testen. Wenn der Test so zuverlässig ist, kann ja alles möglich sein.
      Der Strom ist nicht ausgegangen, aber die Ereignisse auf unseren paar Quadratmetern.
      Was soll ich da noch schreiben.
      Und dir natürlich auch alles Gute.

  8. Hola ihr Lieben! Keine news seit Langem! Wie geht’s euch denn? Gibts einen (Rück)Reisrplan?
    Liebi Grüess 🥰

    1. „No news is good news“ sagt ein Sprichwort. 😉
      Es geht uns gut und wir haben soeben verlängert bis Ende Mai.
      Also bis dann wird es wohl noch weiterhin ruhig sein auf dem Blog.
      Liebe Grüsse zurück.

  9. Ja nu, dann halt eben eben no news als good news, wenigstens das Ende Mai ist ja auch was, nur, was dann?
    Alles liebe und Gute, du fehlst schon.

  10. Dann hoffe ich doch, dass ihr schon in KL seid! 🙂

    Ich bin sicher, wir alle freuen uns, euch wieder zu sehen!

    Eure Glückszahl für auf den Weg nach Hause ist 95!

    1. Ja, sind wir. Die Reise von Langkawi nach KL hat prima geklappt. Der Flughafen war gespenstisch menschenleer, Shops und Restaurants geschlossen, der Flieger fast leer. Jetzt sind wir im Hotel in KL und warten auf den Weiterflug heute Nacht.
      Wie kommst du auf 95?

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