Vermont-Tagebuch 16.10.2019

Hancock – ein bisschen Lokalgeschichte

Heute haben uns Dick und Dorothy auf eine kleine historische Geschichte rund um Hancock mitgenommen. Es ging um zwei Personen.

Ransom W. Towle

Ransom zog als 25-jähriger junger Mann 1861 in den Bürgerkrieg für die Union. Ransom lebte zu dieser Zeit mit seinen Eltern und einer Schwester in East Rochester. Sein Vater war Posthalter. Diesem Umstand ist es wohl zu verdanken, dass etliche seiner Briefe aus dem Krieg erhalten blieben und auch auf der Webseite der University of Vermont Libraries eingesehen werden können. Am 19. September 1864 wurde Ransom im Gefecht verwundet und starb einen Tag später. Sein Grab liegt hier ganz in der Nähe.

Dorothy und Dick, nicht nur unsere Gastgeber, sondern auch unsere Reiseführer.
Auf diesem Friedhof mitten im Wald liegt das Grab von Ransom W. Towle.
Sein Grabstein ist noch sehr gut lesbar.
Ransom gehörte dem 4. Vermonter Infanterieregiment an. Sogar ein Schreibfehler ist auf diesem Grabstein zu finden. Towle schreibt man mit einem E.
Der Friedhof liegt sehr idyllisch
Die Whithneys lebten auch ganz in der Nähe von Rochester. Joshua zog als fast 50-jähriger Mann noch in den Krieg und überliess die Farm seinem 14-jährigen Sohn. Er kam als gebrochener Mann aus dem Krieg zurück und wurde wahnsinnig. Ein andere Sohn, John D., zog auch in den Krieg und wurde 1862 als 17-jähriger Bursche getötet.

Diese historischen Tatsachen und die Originalbriefe haben Dick und Dorothy dazu bewogen ein musikalisches Theater zu schreiben. Dick verfasste die Texte, Dorothy schrieb die Musik und stellte die Lieder zusammen. Gespielt wurde das Stück von den White River Valley Players. An der Gala sangen wir ein Lied aus diesem Theatherstück, The Battle Cry of Freedom.

Das Plakat zum Theatherstück
Eine Szene aus Ransom
Eine nachgestellte Szene. Bild aus dem Internet.

Jeremiah Ingalls

Ein anderes Theatherstück ist dem Komponisten, Chorleiter, Farmer und Beizeninhaber Jeremiah Ingalls gewidmet. Seine Geschichte kann man sogar auf Wikipedia nachlesen. Was nicht im Beitrag steht, ist, wieso Ingalls exkommuniziert wurde und nach Rochester und dann nach Hancock zog. Er leistete sich einen Seitensprung mit einer Witwe aus der Gemeinde und zeugte evtl. sogar ein Kind mit ihr. Seine Kirche verlangte von ihm, dass er Busse tut und seine Sünde bereue. Ingalls weigerte sich und wurde aus der Kirche ausgeschlossen. Sein Grab befindet sich auf dem Friedhof von Hancock. Ingalls hinterliess ein grosse Sammlung von kirchlichen Liedern. Eines davon haben wir an der Gala gesungen, New Jerusalem.

Dick hat die Geschichte zusammengefasst.
Man kann sie hier nachlesen:

Der Grabstein von Ingalls ist kaum mehr zu lesen.
Der Friedhof von Hancock
Eine Gedanktafel in Newport, Vermont
Das Plakat für das Theatherstück „The Singing Master“

Übrigens

Der Friedhof, wo sich das Grab von Ransom Towle befindet, liegt an der Bingo Road. Und in Amerika kann man seinen Grabstein schon vor seinem Ableben auf sein Grab stellen. Das hat das Ehepaar Kidder zu diesem Grabstein inspiriert.

 

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