Vermont-Tagebuch 27.08.2019

Vermont, der Staat der grünen Berge, green mountains. Da kann man sich gar nicht vorstellen, dass das nicht immer so war. Die ersten Siedler in Vermont waren Farmer und brauchten Land für ihre Schafe. Also wurden kurzerhand die Wälder abgeholzt und Waideland daraus gemacht. Grad ähnlich wie heutzutage in Brasilien. Um 1840 kamen auf einen Einwohner 6 Schafe.  Als das Halten von Schafen nicht mehr so ertragreich war, wurde das Land für Minen gebraucht, nicht Silber oder Gold, aber Stein: Marmor, Granit, Schiefer und andere. Später entdeckte man doch noch ein Metall: Kupfer. Offenbar hatte man immer noch zu viele Bäume. Das Holz wurde gebraucht, um die Öfen zu heizen und das Erz zu schmelzen. Weitere Bäumer wurden gefällt und das Holz weiter transportiert und exportiert. Zum Schluss bestand Vermont nur noch aus 30% Wald. Die Hügel und Täler waren kahl. Erosion und Überschwemmungen waren die Folge. Siehe auch hier.

Ein Mann, der diese Folgen schon frühzeitig erkannt hatte, war George Perkins Marsh. Sein Vater war Viehzüchter und hatte eine Farm in der Nähe von Woodstock. Marsh sah die katastrophalen Folgen kommen, nicht nur in Vermont, auch zum Teil in Europa. Er schrieb ein Buch „Man and Nature“, das 1864 erstmals veröffentlicht wurde. Der Untertitel lautete: Physical Geography as Modified by Human Action. Damit sind wir bei einem Thema, das heute nicht aktueller sein könnte.

Ein anderer Mann, der die Situation gleich einschätzte, aber etwas später lebte, war Frederick H. Billings. Der Zufall wollte es, dass Billings die Farm und das ganze Land darumherum von Marsh abkaufte und begann, die Ideen und Konzepte von „Man and Nature“ umzusetzen. Er pflanzte hunderttausende von Bäumen und begann die Wälder von Vermont wieder aufzuforsten. Als Billings 1890 starb, führten seine Frau und seine Töchter seine Ideen weiter um. Seine Enkelin Mary heiratete Laurence Rockefeller und übernahm Haus und Farm.

Rockefeller war neben Geschäftsmann, Financier auch ein engagierter Naturschützer. Er setzte sich mit seiner Frau sehr dafür ein, dass die Naturschönheiten von Amerika erhalten blieben und „National Parks“ und „National Forests“ gegründet wurden.

Wieso erzähle ich das alles? Laurence Rockefeller vermachte nach dem Tode seiner Frau Mary das ganze Anwesen dem Staat. Heute kann man die spannende Geschichte dieser drei Männer und Frauen in der Billings Farm und im Marsh-Billings-Rockefeller National Historic Forest und dem Wohnhaus besichtigen. In einem Film „A Place  In The Land“ wird die Geschichte bildhaft dargestellt. Auf Youtube kann man ihn ansehen:
A Place In The Land

Eindrücke aus dem Museum und Wohnhaus:

(Foto Mi)
(Foto Mi)
Das muss man bringen. (Foto Mi)

The Mansion. (Foto Mi)
Das Haus liegt in einem prachtvollen Garten. (Foto Mi)
In der Bibliothek. Unser Guide Daniel. (Foto Mi)

 

Eines von ca. 5 Schlafzimmern. (Foto Mi)

 

5 Gedanken zu „Vermont-Tagebuch 27.08.2019“

  1. War mal eben ein paar Tage in Frankreich.
    Übrigens: Zu so vielen guten Taten braucht es auch keinen Kommentar.

  2. sieht alles so friedlich und ruhig aus!
    Ob es das dann immer so war?

    Wir waren ja auch an einem schönen Ort, wo es ein tolles Kolonialwarengeschäft gab.
    Weiss du noch wo das war, Rudolf?

    1. Ja, das war ein Vermont Country Store, und ich glaube, er war in Rockingham nach der Ausfahrt vom Interstate 91 und vor der Weiterfahrt nach Peru. 😉
      Dort möchte ich mit Michaela nochmals hin, nicht Peru, zum Country Store.

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